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Irren ist menschlich

Wie in jedem Frühling trafen wir uns auch in diesem Jahr am schönen Titisee im Schwarzwald. Wir, das sind Rosi und Ursel sowie die zugehörigen Ehemänner. Unsere Sehbehinderung hält uns in keiner Weise davon ab, dem Hobby aller Frauen nachzugehen: Einkaufsbummel. Vergnügt gehen wir von einem Laden zum anderen, vergleichen die Preise und suchen nach attraktiven Kleidungsstücken. Natürlich dauert es bei uns etwas länger, die oft zu klein geschriebenen Größenangaben zu finden.

Diesmal gefielen uns grün-gelb karierte Trachtenblusen mit Hornknöpfen am besten, die wir auf einem Kleiderständer fanden. Zielstrebig marschierten wir mit unserer Beute in den Laden, in dem wir bereits im vorigen Jahr gut gekauft hatten. Eine freundliche Verkäuferin kam auf uns zu und bot ihre Hilfe an. Auf unsere Frage: "Können wir die Blusen mal anprobieren?", gab sie zur Antwort: "Ja, sicherlich, aber am besten im Nachbarladen."

Rosi und ich fingen laut an zu lachen, entschuldigten uns und gingen ein Haus weiter, wo man unseren Irrtum nicht einmal bemerkt hatte.

Ursula Falge

Aus: "Die Gegenwart", Zeitschrift des DBSV, Nr. 7-8/03, Juli/August 2003.
Weitere ausgewählte Artikel aus der "Gegenwart" finden Sie auf der Homepage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes.

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Erstellt am Fr, 16.10.04, 10:01:19 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/alltag/passiert/irren.shtml

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