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Eine Reise mit der Bahn ...

Ich bin 17 Jahre alt, bin sehbehindert und fahre sehr oft mit der Bahn.

In den Ferien bin ich mal wieder von Freunden in Witten eingeladen worden. Ich selber wohne ca. 100 Kilometer von Witten entfernt in Spelle (Emsland).

Aufgrund meines Schwerbehindertenausweises und des Beiblattes mit Wertmarke kann ich innerhalb von Verkehrsverbünden die Nahverkehrszüge kostenlos benutzen. Da sich die gesamte Strecke in Verkehrsverbünden befindet, benötige ich keine Fahrkarte und somit nur den Ausweis und das Beiblatt.

So fuhr ich gegen 18 Uhr Richtung Ruhgebiet mit dem Zug ab Rheine. Da ich den Bahnhof kenne und ich weiß, von welchem Gleis die Züge nach Münster fahren, muss ich nicht vorher auf den Abfahrtstafeln nachsehen. Der Zug fängt in Rheine an, daher kann ich mir in Ruhe einen Platz in der Regionalbahn suchen. Die untersten Stufen des Einstiegs sind ziemlich dunkel, dadurch muss man schon etwas genauer hinsehen, um nicht mit dem Fuß zwischen Einstieg und Bahnsteigkante zu kommen.

Während der Fahrt sind keine Ansagen im Zug zu hören. Da ich jedoch weiß, wo ich aussteigen muss und ich die Strecke kenne, ist das nicht so schlimm. Ich werde mit dem Zug bis Hamm fahren, um von dort weiter nach Dortmund zu fahren.

Hinter Münster werde ich das erste Mal kontrolliert. Ich zeige dem Zugbegleiter meinen Schwerbehindertenausweis. Er will jedoch auch noch die Wertmarke sehen, die ich ihm auch zeige.

Die Bahnsteige in Hamm sind an einigen Stellen etwas dunkel. Natürlich hält der Zug genau dort, wo ich auch aussteigen will. Ich steige langsam aus, da ich die Trittstufen nicht sehen kann. Da ich nicht weiß von welchem Gleis ich weiterfahren muss, suche ich einen Abfahrtsplan. Die sind leicht zu finden, da das große gelbe Plakate sind. Natürlich ist die Abfahrtzeit ganz oben auf dem Plan. Da ich jedoch nur 1,72 groß bin, und ich die Daten nicht mehr entziffern kann, da diese zu weit oben stehen, muss ich entweder jemanden fragen oder zum Service Point laufen. So habe ich am Service Point der Deutschen Bahn AG nach der Gleisnummer gefragt.

Ich habe mir dann in dem Zug nach Dortmund einen Platz gesucht. In Dortmund bin ich dann ausgestiegen, es gab eine automatische Ansage der Bahnhöfe.

Den Bahnhof kenne ich nicht so gut, daher suche ich das S-Bahn Gleis zur Weiterfahrt nach Witten. Auf Hinweisschildern zeigen Pfeile zu dem S-Bahn Gleis 6. So biege ich vom Hauptgang links ab. Was ich jedoch nicht gesehen habe, dass ich auch etwas weiter geradeaus laufen hätte können und von dort die Treppe direkt zum Gleis nehmen hätte können.

Als ich am Ende des Ganges war, fand ich kein weiteres Hinweisschild mehr. So drehte ich mich um, und wollte bereits zurücklaufen als ich dann über mir wieder ein Hinweisschild sah, das zeigte zu den Rolltreppen. Oben am Gleis musste ich bis zur Treppe laufen, die ich auch hätte nehmen können, wenn ich im Hauptgang des Bahnhofes geblieben wäre. Nicht gerade toll ausgeschildert für Ortsfremde.

Die S-Bahn fuhr ohne jede Ansage. Da ich die Strecke überhaupt nicht kenne und ich auch nur weiß, wo ich aussteigen muss, habe ich einen Fahrgast gefragt. Der hat mir dann rechtzeitig Bescheid gegeben.

Kaum war ich ausgestiegen, wurde ich auch schon von meinen Freunden begrüßt.

Marco Krings, 2001-10-28
Geschrieben für Petra Raissakis

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© 2001 by Marco Krings
Erstellt am Fr, 06.09.02, 08:01:19 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/alltag/reise/bahn.shtml

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