In den sechziger Jahren wurde in Amerika ein Lesegerät entwickelt - es nennt sich Optacon - mit dem man alle Schriften lesen kann, die man erkennt.
Das Optacon besteht aus dem Gerät selbst und einer Handkamera, die damit verbunden ist.
Die eine Hand führt die Kamera über das zu Lesende. Dadurch ist es im Unterschied zum Scannen auch möglich, die Zubereitungshinweise auf Konservendosen zu lesen.
Die andere Hand befindet sich auf dem Gerät. Der Zeigefinger liegt in einer Mulde, in der kleine Stifte die Umrisse der Buchstaben auf dem Papier nachbilden. Wenn man sich an die Handschrift von Jemandem gewöhnt, kann man auch diese lesen. Auch Fotos könnte man im Prinzip damit anschauen, allerdings sieht man immer nur das, was gerade auf eine Fingerspitze passt. Auch sehr kleine Schrift (Telefonbücher) ist lesbar, was aber mühsam ist, da man wenn die Schrift sehr klein ist, mehrere Buchstaben auf der Fingerspitze spürt.
Ich verwende das Optacon aber auch zum Lesen des Displays meines Minidisc Decks.
Leider wird das Optacon nicht mehr erzeugt. Viele blinde Menschen erlernten den Umgang damit nicht, oder es war ihnen zu mühsam, so lange zu trainieren, bis sie eine halbwegs annehmbare Lesegeschwindigkeit erlangten.
Petra Raissakis
© 2001 by Petra Raissakis, Graz
Erstellt am Fr, 13.07.01, 10:43:18 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/hilfen/optacon.shtml