Wie Lynx Frames darstellt und warum diese Technik für blinde Menschen zum Geduldspiel wird, möchte ich am Beispiel der Homepage der Vereinigten Bühnen Graz zu erklären versuchen.
Die Seite http://www.buehnen-graz.com/index1.htm präsentiert sich folgendermaßen:
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FRAME: nav_oben
FRAME: anzeige
FRAME: nav_unten
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Mehr als die Frame-Überschriften kriegt man vorerst nicht zu sehen. Nun kann man raten, was sich z.B. hinter einem Namen wie Nav_oben verbirgt. Anzunehmen ist, dass sich der Frame oben am Schirm befindet, was dem blinden Leser aber eigentlich egal ist. Nav läßt auf ein Menü schließen. Aber diese Schlüsse zieht man erst als erfahrener Internet-Surfer. Um es nun aber genau zu wsssen, muss man in jeden Frame "hineingehen".
Hier das Ergebnis des Frames nav_oben:
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opernhaus
schauspielhaus
next liberty
orpheum
kasematten
spielplan
service
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Wie Sie sehen, sehen blinde Menschen immer nur einen Frame. Um zu wissen, was sich in den anderen beiden Frames befindet, muss man zur Frames-Übersicht zurückkehren und in den nächsten "hineingehen". Nachdem man nie alle Frames auf einmal sieht, kann es auch lange dauern, bis man als Blinder den Sinn von Frames (dass einige Frame-Inhalte wie das Menü z.B. immer gleich bleiben und auf jeder Seite verfügbar sind), versteht. Für Blinde ergibt es keinen Sinn. Denn man sieht ja sowieso immer nur einen kleinen Teil des Schirms, entweder 40 oder 80 Buchstaben, je nach Länge der Braillezeile. Egal, wie Frames vom Browser dargestellt werden.
Falls Sie eine eigene Homepage haben, dann können Sie sich hier einen Eindruck verschaffen, wie der Lynx Viewer Ihre Homepage darstellt.
Petra Raissakis
© 2001 by Petra Raissakis, Graz
Erstellt am Fr, 16.02.01, 08:01:19 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/internet/frames.shtml