Man sieht in einer Halle einen schmalen, korridorartigen Raum, der durch einen blaugrünen Trennvorhang erzeugt wird, welcher sich am linken Bildrand befindet. Âuf der rechten Seite wird der schmale Korridor von einer etwa hüfthohen Mauer mit einem niedrigen Geländer aus Rundstahl begrenzt. Die Decke der Halle besteht aus braunen Holzleisten, die quer über den schmalen Korridor hinweg verlaufen.
Der Anblick ist etwa der, den ein Schütze hat, wenn er sich dem Stativ von hinten her nähert und dabei zur Zielscheibe hinschaut. Im Vordergrund steht das neue, rot-orangefarbene Stativ, im Hintergrund, also am entfernten Ende des schmalen Korridors, sieht man die Zielscheibe. Sie steht auf einem Gestell aus mittelbraunem Holz. Die beiden senkrecht nach oben ragenden Stangen tragen den quadratischen Holzrahmen einer beigen Tafel, auf der sich die eigentliche Zielscheibe befindet. Diese ist rund und hat farbige Ringe. Der äußere ist dunkelbraun, dann folgen nach innen zu ein blauer, ein roter, ein gelber. In der Mitte der Scheibe befindet sich der im Text Bogenschießen für Blinde und Sehbehinderte (http://www.anderssehen.at/alltag/sport/bogen.shtml) beschriebene Deckel.
Die ganze Szene wird von zwei Scheinwerfern an der Decke erhellt, von denen der Betrachter nur den sehen kann, der die Zielscheibe im Hintergrund beleuchtet. Den Strahler, welcher den Trennvorhang, den Fußboden vor dem Stativ und rechts die Mauer beleuchtet, kann man nur irgendwo links hinter der Kamera an der Decke vermuten.
Zurück zum BildDie beiden Bilder zeigen ungefähr das gleiche: Eine blinde Schützin beim Zielen. Der Unterschied zwischen beiden Bildern besteht nur im Bildausschnitt. Während die Schützin auf dem linken Bild mit ihrem Bogen und dem Stativ abgebildet ist, wird auf dem rechten Bild der Zielvorgang deutlicher unter die Lupe genommen. Beide Bilder zeigen die Schützin von vorn, also so, als sei der Betrachter die Zielscheibe.
Links sind das dreibeinige Stativ und der Bogen gut zu erkennen.
Man sieht, wie die Schützin den Bogen mit der linken Hand
hält, während der Bolzen mit dem Ballen, nach dem sie die
genaue Zielrichtung finden muß, zwischen den Knöcheln des
Ringfingers und des kleinen Fingers gehalten wird.
Rechts sieht man den Bolzen der Zieleinrichtung sehr deutlich.
Man sieht aber auch die Konzentration und Anspannung im Gesicht der
Schützin: Die Augen mit den dichten Augenbrauen sind geschlossen,
Der Mund ist ganz leicht geöffnet, die Zahnreihe des Oberkiefers ist
sichtbar; das ganze Gesicht wirkt gespannt und konzentriert.
Durch die Aufnahme direkt von vorn - möglicherweise mit einem
Objektiv längerer Brennweite - wirkt die Aufnahme perspektivisch
gedrungen.
Die Aufnahme zeigt die Schützin von rechts. Sie steht mit leicht
gegrätschten Beinen, dem Betrachter mit dem Körper zugewandt,
links neben dem Dreibeinstativ. Die linke Fußspitze zeigt genau
zum Betrachter, die rechte ist leicht nach außen gestellt. Der linke Arm
ist fast gestreckt und hält den Bogen an der Zieleinrichtung.
Am Stativ ist der Bolzen, mit dessen Hilfe die Richtung bestimmt wird,
deutlich zu erkennen. Die Schützin wendet ihr Gesicht dem Stativ
und damit der Zielscheibe zu. Der Pfeil ist aufgelegt. Mit dem rechten
Arm wird der Bogen gespannt, wobei sich die Hand in Höhe der
rechten Wange befindet. Das Gesicht ist konzentriert und gespannt, die
Augen sind geschlossen; der Schuß steht unmittelbar bevor...
Die Schützin hat dunkelbraunes Haar, trägt eine hellblaue
Bluse, Jeans mit einem schwarzen Ledergürtel und auberginenfarbene
Turnschuhe. Am linken Bildrand steht ein Köcher mit Pfeilen.
Links neben der Frau, für den Betrachter also etwas im Hintergrund,
steht ein Mann, der allerdings fast von ihrem Körper verdeckt wird.
Vor dem Stativ, aber gleichfalls links von der Schützin, steht eine
weitere Frau, mit braunem Haar und braun gekleidet mit verschränkten
Armen. Sie blickt zur Zielscheibe. Ob sie der Schützin das Resultat
sagen soll oder nur aufmerksam zuschaut, kann man nicht sagen.
Zwei Sprossenwände im Hintergrund machen deutlich, daß das
Ganze in einer Sporthalle stattfindet.
Das erste Turnier, an dem die belgischen Schützen um Jan Beernaert teilgenommen haben, fand in Zandhoven statt.
Auf diesem Bild sieht man links neben der blinden Schützin auch die "spotter", die Beobachter, die während eines Turniers nur sagen dürfen, wo der Pfeil getroffen hat: z.B. 7 auf 2 Uhr.
Für die stimmungsvolle Atmosphäre in der Sporthalle sorgen allein schon die Fahnen verschiedener europäischer Länder im Hintergrund. Daß das Foto in einem sehr bewegten Moment aufgenommen wurde, beweisen die unscharf aufgenommenen Arme des linken Spotters sowie der Kopf des rechts neben ihm stehenden spotters. Solche Unschärfen entstehen, wenn sich das fotografierte Objekt während der Aufnahme bewegt.
Auch hier zielt wieder eine blinde Schützin, sie wird gleich schießen. Sie hat dunkelblondes, glattes Haar und scheint recht klein zu sein. Deshalb muß sie die rechte Hand, die den Bogen spannt, etwa auf Augenhöhe halten. Auch dieses Bild ist von rechts aufgenommen.
Zurück zum Bild© 2002 by Falk Webel
Erstellt am So, 23.06.02, 17:48:56 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/longdesc/bogen3ae.shtml