Am 23. Januar 2003 eröffnet die unsicht-Bar Berlin die erste Dunkelbühne Deutschlands. Es handelt sich dabei um den ersten separaten Raum, in dem unterschiedlichste Veranstaltungen in völliger Dunkelheit stattfinden werden. Geplant sind Literatur- und Musikabende, Hörspiele und Hörfilme, Geräuschcollagen, Dufterlebnisse und Ausstellungen für in der Regel 60 bis 80 Gäste. Das Konzept ist anscheinend nicht nur in Deutschland einzigartig - trotz intensiver Recherchen konnte weltweit kein vergleichbarer Veranstaltungsraum gefunden werden. Die Dunkelbühne ist also ein Pilotprojekt, bei der Entwicklung des Programms wurde echte Pionierarbeit geleistet.
Der Ablauf einer typischen Veranstaltung in der Dunkelbühne wird wie folgt aussehen: Bereits eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn können die Gäste an der (beleuchteten) Rezeption "einchecken". Hier werden auch die Getränke bestellt und bezahlt. Anschließend wird man von blinden oder sehbehinderten Kellner(inne)n zu seinem Sitzplatz im absolut dunklen Veranstaltungsraum geführt und bekommt dort sein Getränk. Nach einer Stunde "Dunkelbar" wird der Einlass geschlossen und die Vorstellung beginnt. Die Kellner/-innen bleiben immer in Rufnähe der Gäste. Lichtquellen wie zum Beispiel Handy-Displays sind während des Dunkelbetriebes verboten, wer rauchen möchte, muss sich vom Kellner hinausführen lassen. Am Ende des Programms wird der Raum allmählich erhellt und der Barbetrieb im Hellen fortgeführt.
Die Dunkelbühne der unsicht-Bar Berlin wird mit drei Vorstellungen pro Woche starten (Do, Fr, Sa). Trotz der hohen Kosten für den Service im Dunkeln und die Entwicklung des Stücks "Ein dunkles, bitte!" beträgt der Einführungspreis für das Premieren-Programm nur 12 Euro. Die Gäste können spontan vorbeikommen oder Plätze reservieren. Das aktuelle Programm und der Reservierungsservice für die Dunkelbühne sind unter www.unsicht-bar-berlin.de zu finden, alternativ kann man eine E-Mail an info@unsicht-bar-berlin.de schreiben oder unter Telefon 030 / 24 34 25 00 anrufen.
Die unsicht-Bar Berlin befindet sich in der Gormannstraße 14 in Berlin-Mitte. Im gleichen Haus wurde am 5. September 2002 ein Dunkelrestaurant eröffnet, das sich zu einem großen Erfolg entwickelt hat. Die unsicht-Bar Berlin ist ein gemeinsames Projekt des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV) und des Blindenhilfswerkes Berlin. Hier haben 22 blinde und sehbehinderte Kellner/-innen einen Arbeitsplatz gefunden.
Zitat von Manfred Scharbach, Geschäftsführer des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin gegr. 1874 e. V. sowie Geschäftsführer und Initiator der unsicht-Bar Berlin:
"Mit der Dunkelbühne haben wir uns auf jungfräuliches Terrain vorgewagt, denn unseres Wissens hat weltweit noch nie jemand versucht, einen eigenen Bühnenraum nur für Veranstaltungen in völliger Dunkelheit zu nutzen. Wir sind stolz auf das Ergebnis unserer Pionierarbeit!"
Zitat von Jürgen Lubnau, Geschäftsführer des Blindenhilfswerks Berlin sowie Geschäftsführer und Initiator der unsicht-Bar Berlin:
"Die Dunkelbühne ist nicht nur ein völlig neuartiges Unterhaltungsangebot, sondern gleichzeitig auch Teil eines innovativen Beschäftigungskonzeptes. Durch die unsicht-Bar Berlin ist es uns bereits jetzt gelungen, 22 Blinde und Sehbehinderte in Lohn und Arbeit zu bringen - und wir werden das Personal sogar noch aufstocken müssen."
Allgemeiner Blinden- und
Sehbehindertenverein Berlin
gegr. 1874 e. V. (ABSV)
Volker Lenk, Öffentlichkeitsarbeit
Auerbacher Str. 7
14193 Berlin
Tel.: 030/895 88 123
Fax: 030/895 88 99
volker.lenk@absv.de
Blindenverein Berlin - Rat und Hilfe für Blinde und Sehbehinderte in Berlin
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des ABSV
Erstellt am Fr, 17.01.03, 10:57:33 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/angebote/dunkelb1.shtml