1963 - AM 20. März in Voitsberg als Erstes von sechs Kindern geboren.
1969 - Aufgrund der Sehbehinderung, die später zur völligen Erblindung führte, wurde ich im Internat des Odilien-Institutes, Leonhardstraße 130 in Graz aufgenommen; Eintritt in die Volksschule; anfangs noch Erlernung der Schwarzschrift, kurze Zeit später Umstellung auf Brailleschrift.
1973 - Besuch der Hauptschule ebenfalls im Odilien-Institut.
1978 - Beginn der dreijährigen Fachschulausbildung zum Weber. Abschluß mit Gesellenbrief.
1981 - Halbtagsbeschäftigung als Bürokraft in der Schulkanzlei des Odilien-Institutes. Der Einsatzbereich war die Schuldirektion der Volks- und Hauptschule, in der ich für die SchülerInnen Unterrichtsmaterialien (Kinderbücher, Leseblätter für den Deutsch- bzw. für den Englischunterricht, Tastbare Folien mittels der Tiefdruckpresse, etc.) herstellte. Aber auch die Koordination von Terminen, die Entgegennahme von Telefonaten sowie die Erledigung verschiedener Botengänge gehörten dazu.
1983 - Verehelichung am 6. August in Graz. Am 14. Dezember erblickte unser Sohn Daniel das Licht der Welt. Danach widmete ich mich nur noch unserem Sohn und führte den Haushalt, brachte ihn später in den Kindergarten ...
1990 - Am 15. Jänner wurde unsere Ehe geschieden. Mein Sohn entschied
sich damals für seinen Vater, der das Obsorgerecht erhielt.
Es folgte dann der Umzug in eine kleinere Wohnung und die Suche
nach einer Ausbildung und damit auch die Suche nach einem geeigneten
Arbeitsplatz.
Im September Beginn des einjõhrigen Lehrganges für
Informationsverarbeitung am Odilien-Institut.
1991 - Abschluß des Lehrganges und Arbeitssuche.
1993 - Sechsmonatiges Praktikum an der Universitätsbibliothek der
Karl-Franzens-Universität. Der Arbeitsbereich gestaltete sich
sehr ähnlich wie in der Schuldirektion des Odilien-Institutes.
Ich bereitete für sehbehinderte und blinde Studierende,
IntegrationsschülerInnen aber auch für Privatpersonen Bücher und
Manuskripte auf, die weder in Brailledruck noch in digitaler Form für
die betroffene Personengruppe zugänglich waren. Mittels Computer
und spezieller Software wurden/werden die gewünschten Lernunterlagen
und Schwarzdruckwerke eingescannt, korrigiert und nachbearbeitet.
So kann der aufbereitete Lesestoff ohne fremde Hilfe von den
BenutzerInnen gelesen werden.
Am 1. Oktober wurde mein befristetes Praktikum in einen
unbefristeten Arbeitsvertrag umgewandelt.
Die Arbeit macht mir sehr viel Freude. Durch die Vielfalt des
Lesestoffs - ob es nun Schulbücher oder Bücher für
Studierende oder Privatpersonen sind -, habe ich das Glück und die
Möglichkeit, immer etwas Neues und Interessantes zu erfahren aber
auch zu lernen.
Inge Prugg
Erstellt am Fr, 07.06.02, 12:01:19 Uhr.
URL: http://anderssehen.at/autoren/inge.shtml